Backen mit Kleinkind - ehrlich, chaotisch, wie es ist
Gemeinsam backen mit Kleinkind – Entspannung oder totaler Wahnsinn?
Ganz klar: Ja! – Der süßeste Alltagschaos-Moment, den du erleben kannst.
In diesem Artikel teile ich meine wichtigsten Erfahrungen und Gedanken mit dir, liebe Leserin. Ich backe mit meinem kleinen Sohn, seit er stabil im Lernturm steht – also gefühlt seit einer Ewigkeit im Mamazeitgefühl.
Er ist jetzt drei und wir lieben es, zusammen zu backen. Aber lass uns mal ein Stück zurückgehen… und ganz vorne anfangen.
Die ehrliche Wahrheit zuerst:
Es wird dreckig. Chaotisch. Und ja – du verlierst vielleicht deine Geduld. Trotz bester Vorbereitung wartet nach dem Backen (vor allem wenn ihr noch am Anfang eurer gemeinsamen Küchenerlebnisse steht) eine nicht ganz kleine Aufräumaktion auf dich.
Und ja: Die lustigen Videos und Reels auf Social Media, in denen kleine Kinder mit Mehl im Gesicht liebevoll Teig kneten, sind wahr – zumindest teilweise.
Denn was oft nicht gezeigt wird, ist der Moment, in dem dein Kind plötzlich keine Lust mehr hat, und sich mit klebrigen Händen aus dem Lernturm schält, ins Wohnzimmer rennt, sich auf die Couch wirft und unterwegs mit eben diesen klebrigen Händen jedes Kissen berührt, das ihm in die Quere kommt.
Du selbst hast natürlich auch gerade beide Hände im Teig. Also kommt ein lautes NEIN, das sowieso niemand hört, du schluckst einmal tief, gehst dir die Hände waschen – und dann ins Wohnzimmer zum Kissen-Rettungseinsatz.
Was hilft, damit das gemeinsame Backen trotzdem so entspannt wie möglich abläuft?
Hier ein paar Punkte, die sich bei uns bewährt haben:
– Wähle ein einfaches Rezept. (Einfach ist natürlich relativ – aber Hauptsache: vorher festlegen. Auf meinem Blog findest du übrigens ein paar unkomplizierte Ideen!)
– Bereite alles vor: Zutaten, Schüsseln, Helferlein.
– Bereite auch Dinge vor, die nicht direkt zum Rezept gehören, aber später hilfreich sind, wenn die Aufmerksamkeitsspanne nachlässt – z. B. ein bisschen Mehl zum Umschütten, Nudeln zum Sortieren oder: ein Mini-Schälchen mit Wasser und Mehl zum Selbermatschen.
(Tipp aus der Praxis – besonders hilfreich bei willensstarken kleinen Persönlichkeiten!)
– Und ganz wichtig: Akzeptiere, wenn dein Kind heute einfach keine Lust hat.
Auch das gehört dazu – und ist völlig okay. Kein Backen mit Zwang, sondern mit Spaß. Oder eben gar nicht.
Aber: Jedes Kind ist anders. Kleine Menschen, große Persönlichkeiten. Und du kennst dein Kind am besten.
In diesem Alter geht es vor allem darum:
– Geduld lernen (deine und seine!)
– Interesse wecken – und nicht vermitteln, dass Backen eine anstrengende Pflichtaufgabe ist.
Also: Lass dein Kind naschen, lass es kleckern.
Lass den Pullover Mehlweiß werden und den Küchenboden sowieso.
Hinweis für dich, Mama: Starte nur dann mit dem Backen, wenn du nicht unter Zeitdruck stehst und nicht schon völlig reizüberflutet vom Tag bist.
Denn: Gemeinsames Backen ist nicht nur für dein Kind eine Lernzeit – sondern auch für dich.
Darüber wird wenig gesprochen, aber ja – wir lernen und wachsen gemeinsam in der Küche.
Also, hier stehen wir – wir haben das erste Chaos überlebt. Wir beide haben dabei so viel gelernt.
Im nächsten Beitrag erzähle ich dir, welche positiven Effekte das gemeinsame Backen auf die kindliche Entwicklung hat und wie es dich als Mama in deiner ganz eigenen, persönlichen Entwicklung unterstützen kann.
Fortsetzung folgt.